Einige Stichworte zur Motivation für den Prozess Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten:

  • Unsere Gesellschaft verändert sich
  • Wir leben im Zeitalter der Postmoderne
  • Vieles wird schneller – kurzlebiger – unverbindlicher – …
  • Die "Weitergabe" des Glaubens wird anders …
  • ...

Somit ändern sich auch die Bedingungen unter denen wir Kirche gestalten.

„Die Seelsorge unter missionarischem Gesichtspunkt verlangt, das bequeme Kriterium des >es wurde immer so gemacht< aufzugeben. Ich lade alle ein, wagemutig und kreativ zu sein in dieser Aufgabe, die Ziele, die Strukturen, den Stil und die Evangelisierungsmethoden der eigenen Gemeinde zu überdenken.“ (Papst Franziskus)

Im Prozess „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“ geht es darum, diese Veränderungen aufzugreifen und zu lernen, unter veränderten Bedingungen in einer neuen Weise Kirche zu sein.

KiamO-Team Freudenstadt

Das sind wir: An und aus vielen Orten, in und aus verschiedenen Gruppierungen, bunt und verschieden. Gemeinsam haben wir den Blick "nach oben". Das ist das, was uns – trotz aller Verschiedenheit – verbindet.

Eva Dölker, Elmar Haug, Rosi Lutz, Michael Paulus, Irmgard Schwarz, Susanne Tepel, Michael Vieth.

Unsere 5 Handlungsfelder

1. Professionalisierung der Kommunikation

Bereits heute gibt es eine große Vielzahl und Bandbreite an Angebote, Gruppierungen, besonderen Liturgien u.v.m. Allerdings sind diese nicht flächendeckend bekannt und werden häufig deshalb schlecht besucht. Auch kommt es in der flächenmäßig sehr großen SE immer wieder zu Doppelungen oder Terminüberschneidungen, ohne das die Akteure dabei voneinander wissen.

Erste Schritte wurden bereits eingeleitet: neue Internetpräsenz, Überarbeitung des „aktuell“, Newsletter wurde begonnen. Dies kann aber nur der Anfang sein.

  1. Ziel und Zweck
    als Basis für alle weiteren Maßnahmen im KiamO Prozess muss der Informationsfluss an die Gemeindemitglieder deutlich ausgebaut werden

  2. Zielgruppen

    • Gemeindenahe Mitglieder

    • Interessierte, die der Gemeinde nicht verbunden sind

    • Gäste

  3. Eventuelle Maßnahmen

    • Ausbau der neuen homepage mit Fokus auf die Bedürfnisse und nicht als „Schaufenster“. Wichtig dabei: Ansprechpartner benennen und Neugierde wecken

    • Cross-Mediales Konzept: online, social Media, print, Presse und Mitteilungsblätter müssen koordiniert bedient werden und sich gegenseitig ergänzen!

    • Newsletter als Information, die zu den Leuten kommt und nicht der Holschuld unterliegt -> Newsletterverteilung nach den Godis ist noch offen

    • Der Newsletter kann im zweiten Schritt zu einem (wöchentlichen) Gemeindeblatt ausgebaut werden – zeitnahe und verlässliche Informationen sind ein großer Wunsch aller Gemeindemitglieder

    • Das „aktuell“ muss eine neue Aufgabe bekommen: das Profil und die Vielfalt der Gemeindedarstellen – denn viele Termine können nicht 4 oder mehr Monate im Voraus festgelegt werden.

    • Koordination aller Termine durch zentrale Stelle

    • Niederschwellige Austauschmöglichkeiten für Gemeindemitglieder (bspw. Ständerling nach dem Sonntags-Gottesdienst)

    • Klare Kommunikationswege und ehrenamtliche sowie hauptamtliche Ansprechpartner/-innen benennen. Wichtig dabei: Kommunikation geht immer in beide Richtungen, daher Rückmeldekanal für Anfragen und Reaktionen installieren.

  4. Messkriterien

    • Monatliche homepage-Statistik wird bereitgestellt, somit lässt sich die Attraktivität durch die Besucherfrequenz und –verweildauer messen

    • Angebote werden besser besucht

    • Rückmeldungen von Gemeindemitgliedern

    • Cross-Besuche der Teilorte gegenseitig bzw. von der Zentralgemeinde; Überprüfung durch Fragebogen in 2 Jahren

2. Personalisierung Wir gehen auf Menschen zu, statt dass sie uns suchen müssen.

Markus 16, 15: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ Apostelgeschichte 1, 4: „... ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde“

  1. Was wollen wir bewirken?

    • Hemmschwellen abbauen

    • Kontaktaufnahme erleichtern

    • Sichtbar werden

    • Offener, einladender wirken

    • Passende Angebote an unterschiedliche Zielgruppen machen

    • Innerhalb der (aktiven) Gemeinde: besser Vernetzung, leichtere Kommunikation – auch zwischen den verschiedenen Teilgemeinden

  2. Zielgruppe

    • Interessierte, die der Gemeinde aber nicht verbunden sind

    • Der Gemeinde Nahestehende bzw. Menschen, die in der Gemeinde/den Teilgemeinden aktiv sind

    • Wenig bewirken können wir durch Personalisierung bei Menschen, die sich der Kirche bereits ganz abgewandt haben. Eventuell können wir aber für diese als ChristInnen erkennbar werden.

  3. Eventuelle Maßnahmen - Gedankensammlung

    • Bei Festen (Hochzeit, Taufe, Erstkommunion...) kommen auch Kirchenferne zu uns. Hier auf unsere Angebote aufmerksam machen, z.B. Vorstellung des Kinderkirchen- oder Familiengottesdienstteams bei der Erstkommunionvorbereitung oder der Vorbereitung zur Taufe
      Gibt es Möglichkeiten dies „Face-to-face“ zu machen? Können hier Menschen „an die Hand genommen“ werden?

    • Neuzugezogene: Wie treten wir zu ihnen in Kontakt? Wie gehen wir auf sie zu?

    • Hauptamtliche im aktuell und auf der homepage mit Foto und Tätigkeitsschwerpunkten – die Tätigkeitsschwerpunkte sind wichtiger/interessanter als die Berufsbezeichnung

    • Wo können Infos zu unseren vielfältigen Gruppen gefunden werden (Homepage, aktuell, Flyer)? Können Fotos und Telefonnummern von Ehrenamtlichen veröffentlicht werden?

    • Vorab Bekanntgabe, wer welchen Gottesdienst zelebriert bzw. wer predigt

    • Einladungen zu Veranstaltungen z.B. vom Dekanat direkt an die entsprechenden Gruppierungen weiterleiten (z.B. Fortbildung Kinderkirche an Kinderkirchenteam) – wird weitgehend bereits so praktiziert

    • ...

  4. Messkriterien

    • Gibt es Reaktionen/Rückmeldungen zu den oben genannten bzw. weitergehenden Maßnahmen? Werden die Veränderungen wahrgenommen?

    • Gibt es Anfragen von Interessierten an Gruppierungen/deren Leiter?

    • Werden Ehrenamtliche im Alltag auf ihr Christsein angesprochen?

    • Gibt es mehr Kontakte zwischen den Teilgemeinden (z.B. wissen die LeiterInnen der Sternsingergruppen, wer in welcher Teilgemeinde die Sternsinger organisiert und können ohne „Zwischenschaltung“ eines Hauptamtlichen miteinander in Kontakt treten)

3. „Wir gestalten lokale/regionale Gesellschaft mit“

  1. Ziel und Zweck

    Die christliche und die diakonisch-caritative Dimension der Taborgemeinde auf gesellschaftlicher (lokaler/regionaler) Ebene

    • Verdeutlichen

    • verstärken

    • sichtbar machen

  2. Zielgruppe

    • Lokale u. regionale Öffentlichkeit

    • Gesellschaftliche Akteure auf lokal-regionaler Ebene

    • Personen im Bereich lokaler, regionaler und sozialer Medien

  3. Überlegungen zu Maßnahmen

    • Besondere Gottesdienste, spirituelle „Veranstaltungen“ aller Art usw. besser mit der Öffentlichkeit kommunizieren.

    • Erweiterung des Angebots des Zentrum des Zuhörens über das „reine“ Zuhören und den „Papiertiger „ hinaus; z.B. das Baiersbronner Projekt „Offene Tür“ usw.

    • Soziale und kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen (z.B. Lesung „Meine Hartz IV- Familie“ im April 2018), Kinoveranstaltungen (Projekt: „Komm, wir gehen in’s Kino!“), öffentliche Diskussionen, Gespräche mit Leuten, die auf lokal-regionaler Ebene kommunal- oder gesellschaftspolitisch aktiv sind.

    • Kooperationen mit Subiaco, VHS, KEB, Seniorenräten, ACK-Kirchengemeinden, Jugendzentrum, CVJM usw.usw.

    • Einladungen zu bestimmten kirchengemeindlichen Aktivitäten müssen breiter in die Öffentlichkeit gestreut werden.

    • Gespräch mit Medienvertretern in unserer Region.

    • Bildung und Verortung eines „Tabor-Themen-Teams (TTT)“, das Vorschläge erarbeitet

    • Es wird eine Liste erstellt, die alle Medien im Bereich der Taborgemeinde beinhaltet (Printmedien, Medien der einzeln Organisationen wie Seniorenrat usw.usw.) als ein Teil einer Checkliste für Veranstaltungen in unserer Gemeinde

  4. Messkriterien

    • 10 Personen vermelden uns bis Ende 2018, dass die Tabor-Gemeinde in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen wird.

    • Das Tabor-Themen-Team ist bis Ende 2018 gegründet und verortet

    • Das Gespräch mit Medienvertretern hat bis Ende 2018 stattgefunden

    • Es finden pro Jahr 3 sozial-kulturelle Veranstaltungen statt

    • Die Medienliste ist bis Ende 2018 erstellt.

4. Ehrenamtliche befähigen

Ehrenamtliches Engagement und die Erwartungen daran sind Teil des gesellschaftlichen Wandels und wesentlicher Teil einer christlichen Gemeindekultur. Als „Volk Gottes unterwegs“ (Lumen Gentium) verstehen wir uns als Weggemeinschaft. Veränderungen und Entwicklungen werden wachsam verfolgt, Angebote und Initiativen für Ehrenamtliche orientieren sich daran.

Ziele:

  • Ehrenamtlich engagierte Menschen werden auf ihre Tätigkeiten vorbereitet und gut begleitet. Sie werden ermutigt, ihre Charismen / Begabungen zu entdecken.
  • Im Sinne einer „Charismenorientierten Ehrenamtsentwicklung“ werden die Bedürfnisse der Engagierten berücksichtigt und ihre Begabungen gefördert.
  • Formen der Mitbestimmung und Übertragung von Entscheidungskompetenzen werden weiterentwickelt.

Zielgruppe:

  • Ehrenamtliche

Überlegungen zu Maßnahmen:

  • Besondere Aufmerksamkeit gilt den Bedürfnissen konkreter ehrenamtlicher Gruppierungen und ihren Aufgaben im KGR und Pastoralteam (Kommunionhelfer, Lektoren, Kirchenchor, ZdZ, Ausschüsse, ...)
  • Informationen über Angebote für Qualifizierung und Fort- und Weiterbildung werden von den für die Gruppen / Gremien Verantwortlichen bereitgestellt.
  • Besinnungstage / Ehrenamtstage und unsere Dankeskultur sind darauf ausgerichtet, den gegenwärtigen Gott im Leben der Menschen zu entdecken und in die Erfahrungen hinein zuzusagen.
  • Permanente Pflege der Liste ehrenamtlicher Tätigkeiten in der Kirchengemeinde
  • Eine Dankeskultur wird stetig weiterentwickelt von KGR + Pastoralteam (Protokolle + Maßnahmen)

Messkriterien

  • Protokolle KGR und Dienstgespräch
  • Alle Ehrenamtlichen bekommen Angebote zu Fortbildung (und gegebenenfalls Qualifizierung).
  • Ein Besinnungstag / Ehrenamtstag wird angeboten (für alle oder in den jeweiligen Gruppen)

5. Gemeinschaftsbildung und menschliche Begegnung

Ziel und Zweck:

Ein entscheidendes Ziel im Prozess KiamO ist das Zusammenwachsen der Gemeindemitglieder, um in der Folge an über den Kirchturm hinaus sein zu können!!

„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“

Zielgruppe:

  • Gemeindenahe Mitglieder

  • Interessierte, die der Gemeinde nicht verbunden sind  Gäste

Maßnahmen:

Ideen aus der Gemeindeversammlung, die z.T. schon konkret geworden sind:

  • „Mut, auf andere zuzugehen“ – z.B. auch nach dem Gottesdienst das Gespräch suchen, auch Fremde ansprechen, Zeit mitbringen – vielleicht an Stehtischen unter der Orgelempore
  • „Wir sind auch außerhalb des Gottesdienstes Gemeinde“- Möglichkeiten für regelmäßige Treffen nach dem Gottesdienst, z.B. im Saal unter der Kirche, Kirchenkaffe nach dem Gottesdienst, miteinander essen
  • „Menschen an die Hand nehmen und zu Angeboten mitnehmen“- ganz spontan haben sich hier schon 2 Männer für Fahrdienste angeboten!
  • Bildung von Hauskreisen: katholisch/ ökumenisch- offen für neue Gebetsformen
  • Treffen zu Themen und spirituellen Angeboten auch außerhalb der Gemeinde, analog dem Franzikustreff in Dornstetten. Auch hier wäre es schön, wenn Fahrgemeinschaften entstehen und Menschen sich gegenseitig dazu einladen.
  • Stärkere Vernetzung der Einzelgemeinden untereinander: Gegenseitige Einladungen, miteinander feiern, zu Veranstaltungen fahren, beten, pilgern.....
  • Menschliche Begegnungen mit Blick auf die evangelischen Mitchristen am Ort und die Kommunalebene: Mehr gemeinsame Aktivitäten wie die Vesperkirche, Flüchtlingsarbeit....
  • Was machen die anderen KiamO Teams, wie z.B. Alpirsbach etc. ? Wünschenswert wäre eine Vernetzung und ein Austausch der Teams

Messkriterien

Konnten die oben genannten Maßnahmen nachhaltig umgesetzt werden (zu überprüfen in zwei Jahren)

Für alle 5 Handlungsfelder sind folgende Punkte offen und sind im nächsten Schritt genauer zu untersuchen:

  1. Rahmenbedingungen:

    Dauer, Ressourcen: Fragestellungen:

    • Gibt es Einschränkungen?

    • Zeitrahmen?

    • Budget?

  2. Beteiligte

    Treiber und Akteure des Prozesses: Fragestellungen:

    • wer arbeitet mit?

    • unter welchen Bedingungen?